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Konfiguration des NRT 1 XT

Allgemeines

Das NRT 1 XT lässt sich auf verschiedene Arten konfigurieren:

  1. Konfiguration über ein tonwahlfähiges Telefon

  2. Konfiguration über das Programmiergerät PRG 100

  3. Konfiguration über das Smartphone

  4. Konfiguration über Programmiersoftware PRS und Programmierkabel PRK

  5. Konfiguration über die Leitzentrale

Stellen Sie vor der Konfiguration des Notrufgerätes sicher, dass alle im Kapitel Montage & Anschluss beschriebenen Schritte durchgeführt wurden.

Funktionen

Aufschaltung

Das NRT 1 XT kann auf Leitzentralen, die das Telegärtner- oder P100-Datenprotokoll unterstützen aufgeschaltet werden.

Zudem ist eine Aufschaltung auf tonwahlfähige Telefone möglich, wie beispielsweise auf den Pförtner oder Hausmeister. Für jede der vier möglichen Rufnummern, die das Notrufgerät im Notfall wählen kann, ist das Ziel der Aufschaltung frei wählbar.
Folgende Kennungen für die möglichen vier Rufnummern sind möglich:

Kennung

Beschreibung

Telefon

Notrufziel ist ein Telefon. Eine Quittierung ist nicht erforderlich. Nach dem Wählen der Rufnummer wird die Sprechverbindung sofort aufgebaut. Wahlwiederholungen werden nur durchgeführt, wenn das Ziel besetzt ist.

Diese Kennung darf nicht verwendet werden, wenn das Gespräch auch von einem Anrufbeantworter, oder einer Mobilbox entgegengenommen werden kann.

Telefon + Quittierung

Notrufziel ist ein tonwahlfähiges Telefon. Eine Quittierung durch Betätigen einer Zifferntaste am angerufenen Telefon ist für den Aufbau einer Sprechverbindung zwingend erforderlich. Wahlwiederholungen werden vom NRT durchgeführt, bis eine Quittierung erfolgt.

Telefon + optionale Quittierung

Notrufziel ist ein tonwahlfähiges Telefon. Eine Quittierung durch Betätigen einer Zifferntaste am angerufenen Telefon ist möglich, aber nicht nötig. Das Notrufgerät erkennt auch selbständig, ob das Telefon abgehoben wurde und eine Sprechverbindung vorhanden ist. Die Sprechverbindung wird dann automatisch hergestellt.

Diese Kennung darf nicht verwendet werden, wenn das Gespräch auch von einem Anrufbeantworter, oder einer Mobilbox entgegengenommen werden kann.

Telefon + Sprachansage

Notrufziel ist ein tonwahlfähiges Telefon. Das angerufene Telefon erhält zunächst eine Sprachansage, die dem Angerufenen den Grund des Anrufes, Standort des Aufzuges und Durchführung der Quittierung mitteilen sollte. Diese Sprachansage ist frei definierbar und kann über einen Telefonbefehl (Siehe Aufnahme-Beruhigungstext) aufgenommen werden. Die Ansage wird zyklisch abgespielt, bis eine Quittierung über eine Zifferntaste des Telefons erfolgt oder das Gerät die nächste Notrufnummer anwählt.

Leitstand P100

Notrufziel ist eine Leitzentrale, welche das P100-Datenprotokoll verarbeiten kann. Wenn die Notrufzentrale erreicht wurde, tauscht das Notrufgerät ein kurzes Datenprotokoll aus, damit der Notruf identifiziert und zugeordnet werden kann. Sollten bei der Übertragung der Daten nicht korrigierbare Fehler auftreten, wird mit den Anwahlversuchen fortgefahren.

Leitstand NRZ

Notrufziel ist eine Leitzentrale, welche das NRZ-Protokoll von Telegärtner verarbeiten kann. Wenn die Notrufzentrale erreicht wurde, tauscht das Notrufgerät ein kurzes Datenprotokoll aus, damit der Notruf identifiziert und zugeordnet werden kann. Sollten bei der Übertragung der Daten nicht korrigierbare Fehler auftreten, wird mit den Anwahlversuchen fortgefahren.

Visueller Notruf

Wenn am Notrufgerät die VNS-Option freigeschaltet wurde, werden auch visuelle Notrufe (2-Sinne Aufzugnotruf über Smartphone) unterstützt. Der Ablauf eines visuellen Notrufes ist dabei wie folgt:

  • Notruftaste für mindestens 3 Sekunden betätigen.

  • Sprachnotruf wird übermittelt, das NRT baut ein WLAN-Netz (emergency_call) auf.

  • QR-Code auf dem Aufkleber in der Kabine mit dem Smartphone scannen.

  • Verbinden des Smartphones mit dem WLAN (emergency_call) zulassen.

  • Nach einer kurzen Ladezeit wird die Oberfläche des VNS-Notrufes dargestellt.

  • Die gewünschte Sprache auswählen und die gestellten Fragen beantworten.

  • Nach Beantwortung der Fragen kann der „visuelle“ Notruf über den entsprechenden Button
    abgesendet werden.

  • Notrufzentrale bekommt die Antworten übermittelt.

  • Notrufzentrale kann eine Info an das Smartphone schicken.

  • Das WLAN-Netzwerk bleibt so lange aktiv, bis entweder die Notrufzentrale (NRZ800) ein
    Notrufende per DTMF-Protokoll an das Gerät sendet oder bis zum Ablauf einer Zeit von
    30 Minuten.

Notruffilterung

Die Notruffilterung dient dazu, unechte Notrufe auszufiltern, oder den Notruf zu verzögern. Wurde diese Funktion entsprechend programmiert und der Eingang „INPUT“ am Notrufgerät entsprechend beschaltet, wird der Notruf für die jeweilige Sprechstelle nicht ausgelöst. Die Notruffilterung ist während ein gespeicherter Notruf vorhanden ist nicht aktiviert. Siehe hierzu auch „Notrufende / Notruf quittieren“. Zu Testzwecken kann der Filter umgangen werden (Filter Bypass). Hierzu muss die Nottaste eine konfigurierbare Zeit lang betätigt werden. Die Zeit ist im Auslieferungszustand auf 30 Sekunden voreingestellt.

Anwahl

Wurde der Notruf als „echter“ Notruf akzeptiert (siehe Notruffilterung), wird am Ausgang „PICTO“ die Piktogramm-Anzeige für „Bitte Warten“ aktiviert. Das Notrufgerät wählt dann die erste programmierte Notrufnummer. Das Freizeichen und die Wahltöne der Telefonleitung sind dabei zur Kontrolle aus dem Lautsprecher zu hören.

Ist eine zusätzliche akustische Signalisierung bei Betätigung einer Nottaste notwendig, lässt sich die „Notrufhupe“ aktivieren. Bei aktivierter Notrufhupe wird über den Lautsprecher ein Signalton abgespielt, solange die Nottaste betätigt ist und mit der Anwahl der ersten Notrufnummer begonnen wird.

Sollte sich die Empfangszentrale nicht umgehend melden (besetzt, falsche Rufnummer,...), legt das Gerät auf und wählt nach ca. zehn Sekunden die nächste, einprogrammierte Rufnummer an. Die Anzahl der Wahlversuche ist einstellbar ab Werk sind 12 Anwahlversuche vorkonfiguriert. Während des gesamten Verbindungsaufbaus ist die gelbe Anzeige „Bitte Warten“ aktiv.

Beruhigungstext

Zur Beruhigung der eingeschlossenen Person kann eine selbst aufgezeichnete Sprachansage, nach Betätigen des Notruftasters, in die Kabine eingespielt werden. Diese Ansage wird vor jedem Anwahlversuch wiedergegeben. Das Aufzeichnen, Kontrollieren und Aktivieren von Ansagen ist nur über die Konfiguration durch ein tonwahlfähiges Telefon möglich (Siehe Telefonbefehle | #*73---Beruhigungstext).

Ansagetext zur Identifikation (nur bei Aufschaltung auf ein Telefon)

Wird das Notrufgerät auf ein Telefon (Hausmeister, 24h besetzte Pforte,...) aufgeschaltet, kann am Notrufgerät eine Sprachansage aufgezeichnet werden, die das Notrufgerät dem Notrufempfänger vor der eigentlichen Sprechverbindung mit der eingeschlossenen Person, zur Identifizierung von Standort, u. ä. abspielt.
Wenn der Notruf vom Telefon aus quittiert wird, aktiviert das Notrufgerät automatisch die Sprechverbindung in die Kabine.

Das Aufzeichnen, Kontrollieren und Aktivieren von Ansagen ist nur über die Konfiguration durch ein tonwahlfähiges Telefon möglich (siehe Telefonbefehle | #*77---Aufnahme-Ansage-“Identifikation” ).

Sprechverbindung

Konnte der Notruf erfolgreich abgesetzt werden, wird die Sprechverbindung zur Kabine aktiviert. Es wird automatisch die Sprechstelle aktiviert, die den Notruf ausgelöst hat.

Zur Signalisierung der Sprechbereitschaft wird am Ausgang „PICTO“ die Piktogrammanzeige für „Bitte sprechen“ aktiviert. Gleichzeitig ertönt zur akustischen Signalisierung eine 4-Tonfolge am Lautsprecher.

Beenden der Sprechverbindung

Das Notrufgerät erkennt durch einen Besetztton vom Telefonnetz automatisch, wann die Sprechverbindung des angerufenen Telefons / Leitzentrale getrennt wurde. Andernfalls wird die Sprechverbindung nach Ablauf der programmierten Kommunikationsdauer automatisch getrennt. Ein gezieltes Auflegen ist ebenfalls möglich, wenn der Angerufene vor dem Auflegen am Telefon die Taste „9“ betätigt.

Notrufende / Notruf quittieren

Das Gerät bietet für das Notrufende zwei verschiedene Betriebsarten.

Notrufende automatisch:

Ein Notruf wird automatisch nach einer Sprechverbindung beendet. Diese Betriebsart ist ab Werk voreingestellt.

Manuell nach DIN EN81-28:2022:

Ein Notruf bleibt solange gespeichert, bis dem Notrufgerät das Notrufende mitgeteilt wurde. Um das Notrufende einzuleiten gibt es mehrere Möglichkeiten:

  1. Nach erfolgreicher Befreiung und Funktionskontrolle des Aufzuges, betätigt der Befreiungsdienst die Notruftaste und gibt der Notrufzentrale die Information über die erfolgreich durchgeführte Befreiung durch. Das Gespräch wird dann von der Notrufzentrale durch die Betätigung der Taste 0 am Telefon beendet.

  2. Der Befreiungsdienst betätigt den am Notrufgerät angeschlossenen Alarmende-Taster. Das Notrufgerät meldet dann der Notrufzentrale das Notrufende.

  3. Die Notrufzentrale löst über die Empfangssoftware das Notrufende aus.

Solange ein Notruf gespeichert ist, leuchtet die gelbe Piktogrammanzeige in der Kabine, die Notruffilterung ist ohne Funktion und das Notrufgerät kann jederzeit, trotz aktiviertem Anrufschutz, angerufen werden. Diese Betriebsart entspricht der DIN EN81-28:2022 und kann bei Bedarf aktiviert werden.

Anrufen

Die Leitzentrale oder der Befreier kann das Notrufgerät anrufen, um die eingeschlossene Person über den Stand der Befreiung zu unterrichten. Dabei wird die Nummer des Notrufgerätes angewählt und automatisch eine Sprechverbindung zu der Sprechstelle an der zuletzt ein Notruf ausgelöst wurde, hergestellt.

Falls der Anrufschutz aktiviert wurde, muss ein gespeicherter Notruf vorhanden sein, damit das Gerät die Sprechverbindung herstellt oder es muss am Gerät der entsprechende Anrufschutz-Code eingegeben werden.

Meldungen

Wird das Notrufgerät auf eine Leitzentrale mit Telegärtner oder P100-Datenprotokoll aufgeschaltet, kann das NRT XT bei folgenden Ereignissen Störungs- bzw. Klarmeldungen übertragen:

Audiotest fehlerhaft:

Der automatische Audiotest war nicht erfolgreich, d.h. Lautsprecher oder Mikrofon funktioniert nicht.

Nottaster Test fehlerhaft:

Aktiver Test:

Über die Klemme „OUTPUT“ kann vom Notrufgerät, bei entsprechender Konfiguration, ein fernauslösbarer Notruftaster angesteuert werden. Eine entsprechende Meldung wird gesendet, wenn der Taster bei Fernauslösung nicht schaltet.

Passiver Test:

Beim passiven Test der Notruftaste wird ständig überprüft, ob diese die ganze Zeit betätigt ist, bzw. ob bei Verwendung eines Öffner-Kontaktes die Zuleitung unterbrochen ist. Eine entsprechende Meldung wird übertragen, wenn einer der beiden Fälle auftritt.

Akku:

Tritt eine Funktionsstörung am Akku auf, wird eine entsprechende Meldung an die Notrufzentrale gesendet.

Stromversorgung:

Fällt am NRT die Stromversorgung aus und der integrierte Akku puffert das Notrufgerät, wird eine entsprechende Meldung an die Notrufzentrale gesendet.

Der Audiotest, bzw. der aktive oder passive Test der Notruftaste sind von den Testintervallen an den Zeitpunkt des Routinerufes geknüpft; d.h. diese Tests werden nach dem Routineruf getätigt und die entsprechenden Meldungen übertragen. Eine Aktivierung der Meldungen „Akku“ und „Stromversorgung“ kann nur über IP-Protokoll oder über PRG100 / PRS konfiguriert werden.

Routineruf

Zur Funktions- und Leitungsüberwachung verfügt das NRT XT über einen Routineruf. Hier lassen sich Routinerufe täglich, wöchentlich, monatlich oder z.B. in einem 3-Tages Intervall zu einer festgelegten Uhrzeit programmieren. Die Zielrufnummer des Routinerufes kann entweder eine Leitzentrale mit NRZ- oder P100-Datenprotokoll sein. Eine Aufschaltung des Routinerufes auf ein Telefon ist ebenfalls möglich. Eine eingespielte Morsetonfolge “TEST (- . … -)” unterscheidet hier den Routineruf von einem normalen Notruf.

Ein Routineruf der nicht erfolgreich abgesetzt werden konnte, wird am Gerät über die rot blitzende Status-Leuchtdiode signalisiert. Mit der DIN EN81-28:2022 ist es zusätzlich erforderlich, dass ein nicht erfolgreicher Routineruf über abwechselnd blinkende Piktogrammanzeigen in der Kabine signalisiert wird. Dieser Modus kann, wie unter Telefonbefehle | #*23---Anzeige-“Routineruf-Störung” beschrieben, aktiviert werden.

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